Als Jesus in den Tempel ging
da hat er ungezügelt,
alle Händler die dort war’n
recht ordentlich verprügelt.
Wenn Jesus mal nach Ötting kommt
die Kirchen zu beschauen,
kann er rund um den Kapellplatz
auch einiges verhauen.
Ja, die Händler sahn’s nicht gern,
sie ließen ihn nicht laufen
das Kreuz an das sie ihn gehauen
das tun sie heut’ verkaufen.
So hängt der Jesus immer noch
und lernt die goldne Regel
Zu aller Zeit das Kapital…
Sitzt doch am längsten Hebel!
Niederbayernlied - Fragment einer Hymne
Oh gottgeliebtes Niederbayern
Stolzer Bauern weites Land
Von deinen Straßen muss ich reihern
Auf den waidler Straßenrand.
Kleines Land am Donaustrome
Wo man große Kirchen baut
Wo die Mutter mit dem Sohne
Wo man die Kinder feste haut.
Wo man redet wie die Affen
Wo man frisst wie Schweine
Wo man liebt und ehrt die Pfaffen
Ausbildungsstellen gibt es keine.
Doch nirgendwo in ganz Europa
Gedeiht der Hopfen so wie hier
Auch Cornichons gedeihen prächtig
Die kann man reichen zu dem Bier.
Das beste jedoch an dem Lande
Das sind zwei Autotrassen
So schnell wie man hineingefahrn
Kann man es auch verlassen..
Die Bewohner sind sehr tolerant,
Man darfs nur nicht verwirken.
Die Russen habens sich verwirkt,
Die Schwarzen und die Türken.
Jeder kann hier Häuser bauen,
Mit Fenster, Dielen, Türen.
Wichtig jedoch: Vor dem Bau,
Den Bürgermeister schmieren.
Seit Jahrn herrscht hier die CSU,
Auf ihre eigne Weise.
Die Leute die sie immer wählen,
Sind alle dumm wie Scheiße.
Trotzdem ists dort wunderschön,
Eine Fahrt dorthin kann lohnen,
Wenn alle Niederbayern gehen,
Und andre Leut da wohnen.
Das Petrusquell
Aus Bayerns Bergen kommst du, frisch und rein
Natürlich' Wasser, mild und zart begast.
Den vierfach güldnen Preis der DLG du hast
durch wenig Natrum Kinderspeis sollst sein.
Der Stoff Mangan, nicht nachweisbar in dir
Vor Licht und Hitze soll man dich bewahren
Stattdessen soll man kühl mit dir verfahren.
Medaillen hast du, wie gesagt, schon vier.
Und so will ich preisen dich und loben
auf einen marmorierten Sockel stellen,
Dass du bist über das Evian erhoben.
In deiner Flasche funkelt es so hell
auf ewig sollen deine Wasser schwellen.
Ich liebe dich, du edler Petrusquell!
Sterbelied eines langjährigen, starken Rauchers
Nun werd ich sehr alleine,
Nun bin ich bald schon tot.
Wie glänzt im Lampenscheine,
mein Auswurf blutig rot
Mein Husten wird zum Grollen,
ist einem Donnern gleich.
Die Glieder sind verschwollen,
und das Gesicht ist bleich.
Sieh’, noch ein roter Brocken,
schnalzt laut mir aus dem Schlund.
Mein Pfleger sieht erschrocken,
Ich ächze nur "na und?"
Kann kaum die Stimm erheben,
Der Speichel klebt wie Harz.
Im Fuß ist kaum noch Leben,
ist schon seit Jahren schwarz.
So gehen meine Stunden,
ich denk mir: "guter Mann,
den Krebs hast gut verwunden,
Jetzt zünd dir eine an!"